Der Bergtee ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und zur Gattung Sideritis gehört. Sie hat eine Höhe von ca. 50 cm und wächst an felsigen Stellen in großen Höhen.

Die Gattung umfasst eine große Anzahl von Arten (mehr als 50), welche meistens kleine gelbe Blüten haben. Griechenland und Spanien haben den höchsten Verbrauch an Bergtee. In den griechischen Bergen gedeihen ca. 17 Arten, die bekanntesten davon sind: Sideritis athoa (Bergtee Agion Oros), Sideritis clandestine (Tee Taygetos), Sideritis scardica (Tee Olymp) Sideritis raeseri (Tee Parnassos), Sideritis syriaca (Malotira Kreta) Sideritis Euboea (Tee Evia).

Name – Geschichte

In Griechenland ist der Bergtee seit dem Altertum bekannt und wird von Theophrastos (372-287 vor Christus) und von Dioskurides (1. Jahrhundert nach Christus) erwähnt.

Der wissenschaftliche Name Sideritis stammt vom griechischen Wort  «σίδηρος» (Eisen) wegen seiner Eigenschaft Wunden zu heilen, die durch Waffen aus Eisen dieser Zeit verursacht wurden. Eine zweite Auslegung führt den Namen auf den hohen Gehalt der Pflanze an Eisen zurück und eine dritte Auslegung besagt, dass der Name Sideritis auf die Form der Zacken des Blütenkelchs, die einer Spitze einer Lanze ähnlich sind, zurückzuführen ist.

Auf Kreta ist der Tee auch unter dem Namen Malotira bekannt, der wahrscheinlich auf die  italienischen Wörter „male“ (krank) und „tirare“ (ziehen) zurückzuführen ist, weil er auf dem von den Venezianern besetzten Kreta als Allerheilmittel gegen Erkältungen und Lungenkrankheiten galt.

Ein wenig Mythologie

Die Griechen nannten den Bergtee seit dem Altertum „Göttertee“ oder „Tee der Titanen“. Die Titanen waren mächtige Götter, die auf dem Berg Othrys wohnten, wo der Bergtee gedeiht. Es wird gesagt, dass sie dort gegen Zeus und die anderen Götter kämpften, indem sie riesige Steine gegen den Olymp warfen. So schafften sie es für kurze Zeit vor den Olympischen Göttern die Welt zu beherrschen.

Zubereitung

Schmackhaft und aromatisch kann man den Bergtee als kaltes oder warmes Getränk, mit Zitrone, Honig, Zimt oder pur genießen. Es ist wichtig, dass man auf die Art der Zubereitung achtet, damit der Tee sein Aroma und seine therapeutische Wirkung entfalten kann. Es wird empfohlen bei kochendem Wasser den Topf vom Herd zuentfernen und 3-4 Stängel im Topf übergießen. (Pro 150ml 1-2 Stängel). Nach 4 Minuten kann man die Stängel ziehen und das Getränk ist fertig zum genießen.
Für die Zubereitung werden sowohl die Blätter als auch der Stamm benutzt.
Der Bergtee zeigt im Gegenteil zum Schwarztee keine anregende Wirkung, folglich kann er auch am Abend konsumiert werden, ohne den Schlaf zu stören.